03 Jun ALLES ÜBER DEN „MALLORCA-STYLE“
DIE WESENTLICHSTEN ELEMENTE
(TEIL I)
Der typische Mallorca – Style ist ein klar defnierter Einrichtungs- und Baustil. Wer sein Haus oder Wohnung entsprechend bauen, renovieren und/ oder einrichten will, sollte sich unbedingt durch einen Architekten bzw. Innenarcchitekten und Designer professionell beraten lassen.
Oft wird der mallorquinische Stil gleichgesetzt mit allem mediterranen.
Der “Malloca-Stil” wird oft mit allem Mediterranen verwechselt bzw. gleichgesetzt, u.a. mit unserem geliebten Nachbarn, dem Ibiza-Stil, aber auch mit marokkanischen, griechischen oder vielen anderen Stilelementen aus dem Mittelmeerraum. Angesichts dieser Konfusion denke ich es ist eine gute Idee in einer kleinen Serie von Posts genau zu erklären wie sich der “Mallorca-Stil” eigentlich genau definieren lässt. Und welche dekorativen und architektonischen Elemente ein Haus haben sollte um es dementsprechend einzuordnen.
Lest diesen Porst und erfahrt alles was Ihr benötigt um Euer Haus im authentischen mallorquinischen Stil zu dekorieren. Bei Mallorcapura verfügen wir über viel Erfahrung wenn Ihr ein Projekt im mallorquinischen Stil durchführen wollt: Kontakt
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SICHTBARE DECKENBALKEN
Vor langer Zeit war Mallorca eine ziemlich isolierte Insel auf der die einzig verfügbaren Materialien, Holz und Steine waren. Um Dächer oder Geschossdecken stabil zu bauen waren Holzbalkenkonstruktionen unverzichtbar.
Um eine Decke zu bauen wurden Holzbalken quer zu zwei Umfassungswänden, immer im gleichen Abstand – parallel, gespannt bzw. auf die Wände aufgelegt und eingerabeitet. Zwischen den Balken erfolgte dann eine Beplankung mit Auflage auf die Balken. Zur Erreichung grösserer Spanweiten und um die Standfestigkeit zu erhöhen kam manchmal auch ein „Zwischenbalken“ mit grösserem Querschnitt zum Einsatz.
Diese Balken, die anfangs einen wesentlichen Teil der Statik eines mallorquinischen Hauses bildeten, wurden nach und nach zu einem dekorativen Element und andere wiederstansfähige Materialien begannen die Lasten und die Struktur der Häuser zu tragen.
Holzbalken als dekoratives Element dürfen heute in einem Haus oder Wohnung im mallorquinischen Stil nicht fehlen.
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VERANDA
Die typische Veranda ist sehr charakteristisch und darf in einem echten mallorquinischen Haus nicht fehlen. Durch eine Veranda wird nicht nur das Wohnizmmer optisch vergrößert, sondern der Wohnbereich verlagert sich unwillkürlich mehr ins Freie und gleichzeitig wird das Innere mehr vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt. So behalten die Räume im Sommer eine angenehmere Temperatur. Da wir uns auf der Nordhalbkugel des Planeten befinden, sollte sie möglichst nach Süden bzw. Südwesten ausgerichtet werden.
Auf Mallorca ist eine Veranda meistens durch eine Sichtbalkendecke oder, etwas einfacher, durch ein Schilfrohrdach abgedeckt. Manchmal verfügt sie auch über Steinbögen um den Verandabereich zum Garten hin abzugrenzen. Sie spendet Schatten und verleiht dem Haus einen unvergleichlichen mallorquinischen Charme.
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„BALDOSAS HIDRÁULICAS“ (ZEMENTFLIESEN)
Der Boden in einem mallorquinischen Haus besteht par excellence aus Tonplatten. Am häufigsten ist die quadratische Form zu sehen, aber natürlich gibt es auch rechteckige oder sogar sechseckige Formate. Auf Mallorca gibt es viele Hersteller die diese gebrannten Tonfliesen nach traditionellen Methoden herstellen. Dank der Bemühungen einiger engagierter Experten wurde sogar die historische Herstellung spezieller Gewölbe-Tonziegel wiederentdeckt. Einige hochspezialisiete Manufakturen produzieren so einzigartige Fliesen, dass Sie sogar Mitglieder der: „ Nationalen Vereinigung der traditionellen Baumeister“ geworden sind.
Wenige Hersteller fertigen auch wieder die klassischen Zementfliesen. Auf Mallorca befinden sich immerhin noch zwei Firmen.
Die Geschichte dieser Fliesenherstellung datiert zurück ins Frankreich des späten 19. Jahrhunderts. Erst einige Jahrzehnte später, nämlich in den 30er Jahren, wird die Herstellung von Zementfliesen auch in Spanien und Portugal sehr populär. Zu dieser Zeit gibt es rund 50 Werkstätten allein auf Mallorca! Es war absolut „en vogue“ die Böden privater Häuser oder öffentlicher Gebäude mit Zementfliesen zu belegen. In den 70er ud 80er Jahren verdrängt die industrielle Fertigung von
Steinzeug-Fliesen völlig die Zementfliesen. Die traditionelle Herstellung war im Vergleich einfach zu aufwendig und zeitraubend…
Die Zement-Mosaikplatten werden einzeln von Hand gefertigt und bestehen aus 3 Schichten – der Aufbau der Schichten erfolgt mit der späteren Sichtseite zuerst: Zunächst eien Schicht mit Marmorpluver, weissem Zement und Farbpigmenten. Das spätere Dekor entsteht mit einer Metallschablone, die in einen Präzisionsrahmen auf eine glattpolierte (oder mit einem Relief versehende) Metallfläche gesetzt wird. In die einzelnen Fächer der Schablone gießt man die leicht verflüssigten Farbmischungen je nach gewünschter Verteilung im Muster. Je mehr Farben in einem Muster vorhanden sind, desto länger dauert die Produktion einer Zementfliese. Dann folgt eine treockene Sand-Zement-Mischung um die Feuchtigkeit aufzunehmen. Es folgt eine weitere Sand-Zement-Mischung als haftfähige Basis für die spätere Verlegung (siehe Video). Schliesslich werden die Schichten mit einer hydraulischen Hochdruckpresse zusammengepresst und dann entformt.
Der Trocknungsprozess dauert mehrere Wochen, bis die Fliesen schliesslich verwendet werden können. Die Farbpigmente verlieren dabei keine Kraft.
Auf Mallorca gibt es kleine Hersteller die diese Tradition erhalten haben und mit sehr renommierten Designern und Architekten, wie z.b. Sybila oder Herzog & de Meuron, zusammenarbeiten.
Die Fliesen sind inzwischen wieder an vielen ausgewählten Orten zu sehen, denn die histrorischen Motive begeistern viele Innenarchitekten. Beispiele sind z.b., das Geschäft Jaleo´s in Washington oder die Philharmonie in Szczezin die sogar den renommierten „ Architekturpreis Mies van der Rohe“ erhalten hat. Insgesamt 44.000 (!) fünfeckige mallorquinische Zementfliesen glänzen in diesem prächtigen Gebäude.
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BÖGEN
Alle Bögen, die man bei traditionellen Bauten auf den Balearen findet, stammen aus histrorischen Epochen der Kunstgeschichte.
MITTELALTER
Gestreckter Rundbogen
Einer der häufigsten Bögen auf Mallorca, ist der setlich verlängerte, abgeflachte Rundbogen, der verwendet wird wenn nicht viel Höhe zu verfügung steht.
BAROCK
„Ansapaner“/ „Capanel“
Bogen (Flachbogen) mit Auflager
Auch viel auf Mallorca zu sehen ist dieser abgeflachte Bogen. Wir finden ihn häufig in Innenhöfen und bei alten Häusern an der parallel zur Hauptfassade verlaufenden Haupt-Tragwand. Heute wird er bei Villen in Eingangshallen, Verandas und Säulengängen verwendet.
GOTIK
Spitzbogen
Leider wird er heutzutage auf Mallorca kaum noch gebaut. Das ist sehr schade, denn es ist ein Bogen von großer Schönheit. Es braucht mehr Höhe als die anderen, aber die visuelle Wirkung ist unglaublich.
ROMANIK
Klassischer Rundbogen
Dies ist DER klassische Bogen für Häuser, Mauern, Burgen, usw. … Die Wölbsteine werden in Mallorca normalerweise aus Binnisalem-Stein, und der Keilstein (Schlussstein im Bogenscheitel) aus Marés gesetzt.
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„IKAT“ STOFF
Den typisch mallorquinischen Stoff nennen alle „Roba de Llengües“ („Zungen – Stoff“). Charakteristisch ist eine absolut identische Vorder- und Rückerseite in perfekter Verarbeitung.
Urprünglich aus dem Alten Orient stammend, gelangte dieser Stoff über die berühmte Seidenstraße nach Mallorca. Im 16. Jahrhundert entwickelte sich im Orient die als „IKAT“ bekannte Technik, die ursprünglich nur Baumwolle und Leinen verwendete. IKAT sind handgefärbte Stoffe mit leicht verschwommenen geometrischen Mustern in leuchtenden Farben, stets auf weissem Grund.
Natürlich gibt es heute Stoffe, die diese Technik zu erschwinglicheren Preisen imitieren. Wer aber auf der Suche nach dem authentischen Stoff ist, für den gibt es eine gute Nachricht: Es gibt auf Mallorca immer noch eine Weberei die seit mehr als 110 Jahren arbeitet!
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SECATANCAMAUERN
(MUROS DE PIEDRA SECA)
Die Tanca-Mauern oder Trockenmauern sind ein Erbe der Talayot-Kultur und ein unverzichtbarer Bestandteil der mallorquinischen Landschaft. Diese Art von Mauern werden ausschliesslich aus Steinen gebaut, ohne die Verwendung von Mörtel. Dank der genauen Auswahl und Bearbeitung jedes Steins in Form und Größe und der exakten Positionierung – wie in einem Puzzle, verfügen Sie dennoch über eine große Stabilität. Diese uralte Baukunst wird auch heute noch von hoch spezailisierten Mauerbauern praktiziert und gelehrt.
Diese Mauern sind ein typisches Element das jedes Haus im “Mallorca-Stil” haben sollte, nicht nur als Grundstücksbegrenzung. Trockenmauern sind eine lebendige Tradition, verleihen mallorquinische Identität und sind auch heute noch sehr präsent.
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ARMARIOS DE CELOSÍA
(HOLZGITTER)
Holzgitter werden in Mallorca traditionell an Schranktüren von Kleiderschränken eigesetzt. Ihr etwas rustiakles Aussehen hat einen entscheidenden Vorteil: Holzgitter lassen Luft durch und belüften das Innere des Schrankes auf natürliche Weise. Nur so kann Feuchtigkeit abgebaut werden und Schimmel und schlechte Gerüche verhindert werden
Heute finden wir unzählige Designs und andere Materialien die moderner wirken, ohne jedoch den funktionalen Vorteil zu verlieren.
*Fotos via Pinterest
Hat dich dieser Artikel inteterssiert? Dann verpasse nicht den nächsten Teil wo ich Dir noch mehr überraschende Dinge über den Mallorca-Style verrate.
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¡A DISFRUTAR!
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Pinterest Name: Mallorcapura by Pura
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